Softballer holen 32 Runs aber keinen Sieg
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | R | H | E | |
Poor Pigs | 2 | 1 | 3 | 6 | 4 | 4 | 0 | 20 | 19 | 4 |
Ladydragons | 3 | 9 | 0 | 0 | 4 | 4 | 1 | 21 | 11 | 4 |
W: Müller, L: Schinke, S: - |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | R | H | E | |
Wallbreakers | 14 | 6 | 1 | 0 | 2 | 23 | 12 | 2 |
Poor Pigs | 1 | 1 | 0 | 5 | 5 | 12 | 7 | 3 |
W: Beck, L: Rudolph, S: - |
Ersatzgeschwächt reisten die Magdeburger Softballer am vergangenen Sonntag zum Nachholspieltag nach Leipzig. Trotz guten Kampfes sprang kein Sieg heraus.
Gleich im ersten Spiel traf man auf die favorisierten Dresdnerinnen. Über die Dauer von fast drei Stunden entwickelte sich ein wahrer Softballkrimi. Bereits das erste Inning begann mit zwei Strikeouts. Durch einen Fehler in der Verteidigung der Dresdner gelang es Daniel König jedoch, trotzdem sicher das 1. Base zu erreichen, da der 3. Strike durch die Catcherin nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte. Die nachfolgenden Batter luden dann die Bases für Christopher Jahn, der sich diese Chance nicht entgehen ließ und mit einem Double für die ersten beiden Runs des Tages sorgte. Die Ladydragons legten mit drei eigenen Runs schnell nach, ein relativ ausgeglichener Start in das Spiel. Das sollte sich im zweiten Dresdner Halbinning aber schnell ändern. Drei der vier Magdeburger Error wurden allein in diesem Spielabschnitt zugelassen, wodurch sich die Poor Pigs das Spiel unnötig schwer machten. Knappe Entscheidungen an der Homeplate zu Gunsten der Dresdner und die Fehler führten zu neun Runs und einem 3:12-Rückstand. Nun galt es, den Anschluss nicht zu verlieren, um sich das Spiel nicht so früh aus den Händen nehmen zu lassen. Im dritten Spielabschnitt war es Ricardo Richter, zum ersten Mal im Trikot der Poor Pigs, der durch einen Hit zwei Magdeburger Runs sichern und später selbst punkten konnte. Die Offense beflügelte nun auch die Defense um Pitcherin Kristina Schinke. Drei schnelle Flyouts sorgten für den Wechsel, ohne das ein Dresdner Spieler in die Nähe der Homeplate kommen konnte. Die Magdeburger witterten ihre Chance und so gelang es im vierten Inning, sämtliche Schlagleute einmal an die Platte zu schicken. Sechs von ihnen konnten zum Ausgleich scoren. Wie im Abschnitt zuvor war es die Magdeburger Pitcherin, die die Dresdner zu schlechten Schlägen zwang. Eine fehlerfreie Verteidigung sorgte für drei Groundouts und ließ keinen Dresdner die Homeplate überqueren. Es blieb beim 12:12 und die Magdeburger konnten befreit in den Angriff wechseln. Eine solide Schlagleistung führte zu vier weiteren Runs für die Magdeburger und das Spielende war nur noch drei Outs entfernt. Schnell konnten die Dresdnerinnen zwei Punkte erlaufen, während der Verteidgung der Poor Pigs nur zwei der nötigen drei Aus gelangen. Zweimal konnten die Ladydragons alle Bases zu besetzen und es folgten die spielentscheidenden Minuten. Ein harter Groundball Richtung Third Base konnte leider nicht in ein Aus umgewandelt werden und der Magdeburger Vorsprung schrumpfte auf nur noch einen Run. Wieder war es ein harter Groundball Richtung 3. Base, der das Spiel hätte beenden können. Einem Déjà-vu gleich gelang es abermals nicht, das Forceout an Third Base oder Homeplate zu Spielen und der Run zum Dresdner Ausgleich konnte die Platte überqueren. Der letzte Spielzug des Innings sollte, wie könnte es anders sein, wieder durch ein Groundball zum dritten Kissen entschieden werden. Diesmal gelang es aber, das Aus an der 1. Base zu spielen und das Inning zu beenden. Wie bereits beim letzten Spieltag in Leipzig konnte man die Ladydragons nach fünf Spielabschnitten in die Verlängerung zwingen. Das sechste Inning begann dann mit Tiebreaker-Regeln, d.h. einem Runner auf der zweiten Base. Die Dresdner entschieden sich, den ersten Magdeburger durch einen Intentional Walk ohne Schlag auf die erste Base zu schicken. Diese taktische Entscheidung, um eine Forceout-Situation entstehen zu lassen, sollte bereits beim nächsten Schlag aufgehen, da man die Läuferin an 3rd auswerfen konnte bevor diese die Base erreichen konnte. Im weiteren Spielverlauf konnte man alle Bases mit Läufern besetzen. Leider gelang es den Ladydragons, das Forceout an der Homeplate zu spielen und einen Run zu verhindern. Erneut Bases loaded, aber bereits zwei Out, Pitcherin Kristina am Schlag. Ein harter Schlag zum Double, entlang der Leftfield-Foul-Linie brachte alle drei Runner der Poor Pigs zum Punkten. Den letzten Run im Abschnitt steuerte sie selbst bei. Erneut konnten vier Magdeburger Runs verbucht werden. Nun waren wieder die Dresdenerinnen am Zug. Zwar konnte ein schnelles Strikeout erzielt werden, doch mehrere Walks brachten zu viele Läufer auf die Bases. Insgesamt konnten vier Dresdner punkten bevor das dritte Aus erzielt wurde, das aber mit Stil: Bases loaded, zwei Out, Sieg-Run auf der dritten Base, weiter Schlag ins Outfield. Centerfielder Christopher Jahn wirft den Ball direkt in den Handschuh von Catcher Thomas Klein, der die Läuferin zwischen Third Base und Home austaggen konnte. Immernoch war die Partie nicht entschieden, aber an Spannung kaum mehr zu überbieten. Im letzten Spielabschnitt konnten die Dresdnerinnen dann ihre ganze Erfahrung ausspielen. Wieder schickten sie den ersten Runner mit einem Intentional Walk auf Base und konnten dann durch Forceouts alle Bemühungen der Magdeburger Schlagleute im Keim ersticken. Im letzten Halbinning gelang ihnen dann der Sieg-Run durch einen Walk-off-Hit. Am Ende dieses dreistündigen Softballmarathons hieß es 20:21 für Dresden. Hervorzuheben ist die beachtliche Leistung von Pitcherin Kristina Schinke: Complete Game, 165 Pitches und ein 3-RBI-Double.
Im zweiten Spiel des Tages traf man dann auf die Gastgeber aus Leipzig. Durch die Abwesenheit von Stamm-Pitcherin Andrea Rochel mussten die beiden Pitcherinnen Vivien Rudolph und Lisa Sperling zum ersten Mal an das Rubber treten. Nicht die einzige Premiere, da auch Spielerin Mandy Ganske ihr erstes Spiel auf der Catcherposition bestritt. Das erste Inning begann man mit Pitcherin Vivien Rudolph. Acht Walks und eine Hand voll Wild Pitches sorgten schnell für sieben Runs, bevor auch nur ein einziges Aus erzielt werden konnte. Zwar folgten zwei schnelle Flyouts, doch es dauerte erneut sieben Runs bis das finale dritte Out gespielt werden konnte. Lisa Sperling startete das zweite Inning für die Magdeburger. Gleich beim ersten Batter gelang beinahe ein Einstand nach Maß, da sie ihr erstes Batter-Pitcher-Duell in einem offiziellen Ligaspiel gewinnen konnte und ein Strikeout warf. Leider gelang es der Catcherin nicht den Ball unter Kontrolle zu bringen und so resultierte kein Out aus diesem Spielzug. Einen Hit und einen Walk später gelang ihr bereits das zweite Strikeout, diesmal inklusive dem Aus. Insgesamt sechs Walks und einige Wild Pitches sorgten aber auch in diesem Inning für zu viele Leipziger Runs. Wie bereits im ersten Inning gelang es der Magdeburger Offensive nicht ins Spiel zu finden. Ein Double Play in der Leipziger Verteidigung machte dann jede Hoffnung zu nichte, ausreichend Punkte zu erzielen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Knappe Strike- und Ball-Entscheidungen sowie geduldige Leipziger Schlagleute führten zu vielen Walks und 20 Runs. Beide Rookie-Pitcherinnen zeigten Moral und erkämpften tapfer je drei Outs ohne vorher ausgewechselt zu werden. Ein holpriger Start für die neue Battery der Magdeburger. Das dritte Inning begann erneut mit einem Pitcherwechsel, da beide Pitcherinnen bereits zu viele Würfe absolvieren mussten. Ohne wirkliche Alternative entschied sich Spieler-Trainer Thomas Klein, den jungen Centerfielder Christopher Jahn als Pitcher einzuwechseln. Die Leipziger Pitcherin Hanna Beck eröffnete das Inning gleich mit einem weiten Double ins Centerfield. Alle weiteren Batter konnten zügig ausgespielt werden und so gab es nur einen Leipziger Run in diesem Spielabschnitt. Nun hatten die Magdeburger wieder die Möglichkeit, zu zeigen was in ihnen steckt. Leider konnte kein einziger Schlag das Leipziger Infield verlassen und die Magdeburger blieben weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Erst im vorletzten Spielabschnitt erwachte die Offense und man konnte die gesamte Lineup an den Schlag bringen und fünf Runs erzielen. Wichtige Punkte, da man nur mit einem Run an einem vorzeitigen Spielabbruch vorbei schrammte. Im letzten Inning waren die Leipziger besser auf den Poor-Pigs-Pitcher eingestellt und so konnte man zwei Runs erzielen. Ein schöner Running Catch durch Leftfieler Eric Zimmermann beendete das Inning und die Magdeburger sollten die letzte Chance auf Punkte bekommen. Wie bereits im Inning davor konnte die ganze Lineup ihr Glück probieren. Wieder wurden fünf Runs verbucht. Das Wiedererwachen der Offense kam leider zu spät um den Vorsprung der Leipziger ernsthaft zu gefährden. So betrieb man eher Ergebniskorrektur zum 23:12 Endstand.
Im dritten Spiel des Tages besiegten die Leipzig Wallbreakers den amtierenden Meister aus Dresden mit 6:4. Dies besiegelte den ersten Doppelsieg für die Leipziger seit sieben Jahren und die erste Saisonniederlage für Ladydragons.
von Thomas Klein